Sich selbst, also seinen eigenen Körper und seine Persönlichkeit, besser zu verstehen, ist ein Anliegen des Ayurveda und wesentlich für die Gesunderhaltung bzw. Heilung des Menschen. Umso mehr ein Mensch sich selbst versteht, umso besser kann er seine Aktivitäten, Pläne und Wünsche mit seiner persönlichen Beschaffenheit bzw. den individuellen Voraussetzungen, die er mitbringt, in Einklang bringen, auf Reize oder Veränderungen in seiner Umgebung reagieren, verständnisvoller auf andere Menschen eingehen und ein insgesamt Sinn erfüllteres und gesünderes Leben führen. Ayurveda wird diesem Verständnis in besonderem Maße gerecht, da es Unterschiede und Gemeinsamkeiten im Menschen untersucht und durch die individuelle Konstitution beschreibt.
Die individuelle Konstitution wird im Ayurveda „Prakriti“ genannt, was soviel wie die „Urnatur“, das „Naturell“, der „individuelle Gesundheitszustand“ eines Menschen zum Zeitpunkt seiner Geburt bedeutet.
Ursprung jeglicher Materie sind laut Ayurveda die 5 Elemente Raum, Luft, Feuer, Wasser und Erde. Auch der Mensch besteht aus diesen Elementen. Sie stehen als leicht verständliche Symbole, die bestimmte Eigenschaften in der Natur und so auch im Menschen verdeutlichen. Unterschiedliche Kombinationen und Ausprägung dieser Elemente und ihrer Eigenschaften bringen unterschiedliche Körperformen, Neigungen, Talente, Fähigkeiten und Bedürfnisse hervor. Diese werden durch die drei Funktionsprinzipien oder auch Bioenegien Vata, Pitta und Kapha erklärt. In ihnen sind alle 5 Elemente enthalten, jedoch mit unterschiedlichen Dominanzen. In der Vata-Konstitution dominiert das Raum und Luftelement. Sie steht für das Bewegungsprinzip. In der Pitta-Konstitution überwiegt das Feuerelement. Sie steht für das Wärme- und Transformationsprinzip. In der Kapha-Konstitution dominiert das Wasser und Erdelement. Sie steht für das Synthese-Prinzip.
Konstitutionen, bei denen Vata, Pitta oder Kapha einzeln deutlich herausragen, sind selten und eher krankheitsanfällig. Meist bestehen Mischformen. Die ausgeglichene Konstitution Vata-Pitta-Kapha, an der alle drei Bioenergien zu etwa gleichen Anteilen beteiligt sind, hat die besten Voraussetzungen, gesund zu bleiben.
Die geistige Konstitution wird durch die drei Qualitäten Sattva, Rajas und Tamas beschrieben.
- Die Sattva-Qualität basiert auf Vertrauen. Sie wird deutlich durch Merkmale wie z.B. Reinheit, Wissen, Güte, psychische Kraft und Frieden.
- Die Rajas-Qualität ist die treibende Kraft zur Sicherung des Überlebens. Sie ist gekennzeichnet durch Merkmale wie Leidenschaft, Aktivität, Selbstbezogenheit, Dominanz und Anhaftung.
- Bei der Tamas-Qualität steht die Befriedigung der Urtriebe im Vordergrund. Sie zeichnet sich aus durch Trägheit, Primitivität, Gewaltbereitschaft und Mangel an Intelligenz.
Die Sattva-Qualität fördert Gesundheit und die Raja- und Tamas-Qualitäten schwächen sie.
Die Ermittlung der individuellen Konstitution ist sehr hilfreich. Sie ist eine gute Voraussetzung, um eine der Konstitution entsprechende Ernährungsweise, die passende Lebensführung, geeignete Gesundheitsvorsorge, Routinemaßnahmen und ausgleichende therapeutische Anwendungen zu finden. Gezielt und mit Verständnis kann hierdurch das individuelle Gleichgewicht erhalten oder bei Veränderungen wiederhergestellt werden.
Konstitutionsbestimmung:
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